Neurologische Poliklinik und Spezialambulanzen (Campus Gehlsheimer Strasse)
Ambulanz für Parkinson und andere Bewegungsstörungen (mit Ermächtigungsambulanz für die Behandlung des Morbus Parkinson, der Huntington-Krankheit und für Patienten mit einer intrathekalen Baclofenpumpe)
Leiter
Dr. med. Matthias Löhle
Facharzt für Neurologie
Oberarzt der Klinik
Unser Angebot
Differentialdiagnose und Therapie von Bewegungsstörungen
Spezialisierte Betreuung von Patienten mit Parkinsonsyndromen mit der Huntington-Krankheit oder einer intrathekalen Baclofenpumpe im Rahmen der persönlichen Ermächtigungssprechstunde (OA Dr. Löhle)
Spezialisierte Betreuung von Patienten mit Morbus Wilson
Beratung im Hinblick auf Therapieverfahren zur Behandlung fortgeschrittener Stadien der Parkinsonerkrankung (Tiefe Hirnstimulation, Apomorphin, Duodopa)
Botulinumtoxintherapie bei Patienten mit Dystonien im Bereich des Gesichts und des Halses und bei vermehrtem Speichelfluss z.B. bei der Parkinson-Krankheit
Screening und Einschluss von Patienten in aktuelle klinische Studien (siehe unten)
Informationen zu den angebotenen Therapiemöglichkeiten
Die Pumpentherapien
Zur Behandlung des fortgeschrittenen Morbus Parkinson, wenn die reguläre Therapie mit Medikamenten nicht mehr ausreicht, oder Komplikationen aufgetreten sind wie Halluzinationen, Wirkschwankungen mit Über- und Unterbeweglichkeit (Dyskinesien und Hypokinesen) oder eine unzuverlässige Medikamentenwirkung, kann eine Therapie mit einer Medikamentenpumpe sinnvoll sein. Hierdurch wird ein hochwirksames Parkinson-Medikament entweder über eine Nadel kontinuierlich unter die Haut abgegeben (Apomorphin-Pumpe) oder über eine Sonde über die Bauchdecke direkt in den Magen-Darm-Trakt (DuoDopa®- Pumpe).
Ob für Sie solch eine Pumpenbehandlung in Frage kommt, welche Wirkung Sie erwarten können und welche Risiken es gibt, können im Rahmen eines ambulanten Termins in unseren Sprechstunden besprochen werden.
Die Botulinumtoxinbehandlung
Dystonien oder dystone Syndrome treten bei vielen neurologischen Erkrankungen, wie dem Parkinson-Syndrom, aber auch als eigenständiges klinisches Störungsbild auf. Sind die Dystonien, also unwillkürliche, wiederholte Muskelverkrampfungen, auf wenige Muskeln und am Körper örtlich begrenzt (z.B. Torticollis spasmodicus (Schiefhals), Blepharospasmus (Lidkrampf), kann eine Therapie mit Botulinumtoxin sinnvoll sein. Zusätzlich können unwillkürliche Muskelzuckungen im Gesicht bei einem Hemispasmus fazialis mit Botulinumtoxin gelindert werden und auch eine übermäßige Speichelproduktion (z.B. bei vermindertem Schlucken bei der Parkinson-Krankheit) durch Injektion direkt in die Ohr- und Kieferspeicheldrüsen.
Hierzu wird das Medikament mit einer feinen Nadel (wie bei einer Impfung) direkt in die betroffenen Muskeln (oder Speicheldrüsen) gespritzt und eine Beruhigung der übermäßigen Muskelaktivität (oder Speichelproduktion) durch eine teilweise Lähmung erreicht. Die Wirkung setzt etwa 7-10 Tage nach Injektion ein, erreicht nach etwa 4 Wochen die volle Wirkstärke und nimmt im Zeitraum von drei Monaten wieder deutlich an Wirkung ab, so dass gemeinhin nach dieser Zeit jeweils auch wieder eine erneute Injektion erfolgen muss.
Die Therapie, das heisst welche Muskeln mit welcher Menge des Medikaments behandelt werden, muss individuell festgelegt werden. Es braucht bei Beginn der Therapie gemeinhin bis zu drei Spritzentermine (also insgesamt 9-12 Monate), bis eine stabile Behandlung erreicht ist. Die Botulinumtoxintherapie ist eine vergleichsweise nebenwirkungsarme Therapie mit selten kleinen Blutergüssen an der Einstichstelle. Die Gefahr einer übermäßigen Lähmung der Muskeln wird durch den Beginn der Therapie mit einer nur kleinen Dosis und dann individuellen Anpassung über die folgenden Termine vermindert, kann aber nicht immer ganz vermieden werden. Alle diese Nebenwirkungen wären dann aber auch nach drei Monaten wieder vergangen. Langzeitschäden durch die Botulinumtoxintherapie auf übrige Organe des Körpers sind bei ordnungsgemäßer Anwendung nicht zu erwarten.
Selbsthilfegruppen
Deutsche Parkinson Gesellschaft
Reinhardtstraße 27C
10117 Berlin
Tel: 033204 / 227 81
Fax: 030 / 531 437 939
E-Mail: info{bei}parkinson-gesellschaft.de
Internet: http://www.parkinson-gesellschaft.de
Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.
Moselstraße 31
41464 Neuss
Tel.: 02131 / 740 270
Fax: 02131 / 45 445
E-Mail: bundesverband{bei}parkinson-mail.de
Internet: https://www.parkinson-vereinigung.de
Jung & Parkinson. Die Selbsthilfe e.V.
Prof.-Notton-Str. 11
66740 Saarlouis
Tel.: 01633 / 4524 98
E-Mail: info{bei}jungundparkinson.de
Internet: https://www.jung-und-parkinson.de
Deutsche PSP-Gesellschaft e.V.
Weingartenstraße 28 A
61231 Bad Nauheim
Tel.: 06032-9244000
Fax: 06032-9244009
E-Mail: buero{bei}psp-gesellschaft.de
Internet: https://www.psp-gesellschaft.de
Deutsche Dystonie Gesellschaft e.V.
Theodorstr. 41 P
22761 Hamburg
Tel.: 040 / 87 56 02
Fax: 040 / 87 08 28 04
E-Mail: info{bei}dystonie.de
Internet: https://www.dystonie.de
Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft
Hofener Strasse 76
70372 Stuttgart
Tel.: 07 11 / 55 04 644
Fax: 07 11 / 84 96 628
E-Mail: dhag{bei}ataxie.de
Internet: http://www.ataxie.de/
Deutsche Huntington-Hilfe e.V.
Falkstr. 73-77
47058 Duisburg
Tel.: 0203 / 22915
Fax: 0203 / 22925
E-Mail: dhh{bei}dhh-ev.de
Internet: http://www.dhh-ev.de
Aktuelle klinische Studien
FAIR PARK II
Die FAIR PARK II Studie ist an Patienten im Alter von 18-80 Jahren gerichtet, die sich im Anfangsstadium der Parkinson-Erkrankung befinden und bislang noch keine Behandlung erhalten haben. Das Hauptziel dieser Studie ist es, den Effekt des Eisenchelators Deferipron auf die motorischen und nicht-motorischen Symptome, die Patienten auf Grund der Parkinson-Erkrankung erleiden und den Einfluss der Behandlung auf die fortschreitende Verschlechterung dieser Symptome über einen längeren Zeitraum, zu untersuchen. Nähere Informationen zur Studie finden sich hier.